Sainsbury's Bearded Collies

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"Loose eyed" Allrounder

Philip Reinagle Ölgemälde (1749 -1833)

Das charakteristische bergige Terrain der schottischen Highlands, ursprüngliche Heimat der Bearded Collies, ist felsig zerfurcht, großflächig bedeckt von "heather", dem Heidekraut und "bracken", einem alles überwuchernden, mannshohen Farngestrüpp. Auf den spärlichen Grasflächen dieser Berge weiden weit verstreut die Schafe. Sie werden weitergetrieben, wenn der Schäfer es für angebracht hält oder auf die Farm geholt, beispielsweise wenn sie geschoren werden müssen. Dazu braucht der Schafhalter einen "Huntaway", so die Bezeichnung für Hunde mit dem Arbeitsstil eines Beardies.

Sein ausgezeichnetes Gehör und seine visuellen Fähigkeiten sind dem Beardie eine große Hilfe, um die Schafe zu lokalisieren. Die bekommen es oft zunächst gar nicht mit, wenn der Hund in ihrer Nähe arbeitet. Sobald aber sein lautstarkes Gebell sie aufschreckt, kommen sie selbst aus dem Farndickicht und hinter Felsvorsprüngen hervor und schließen sich eingeschüchtert zu Trupps zusammen. Das macht es dem Beardie, dessen Arbeit an den steilen und unwegsamen Hängen Ausdauer, Kraft und volle Konzentration erfordert, deutlich leichter. Jetzt kann er sie "loose eyed and upright" weitertreiben. Das bedeutet, dass er sie nicht durch ständigen Augenkontakt unter Kontrolle hält. Sein Stil ist es, in aufrechter Körperhaltung - er will nämlich durch Größe imponieren - und nahe an den Tieren Druck auszuüben. Reagiert die Herde nicht wie erwünscht, springt er wie ein Irrwisch herum, bellt und zwickt auch schon mal in die Läufe, ohne dabei zu verletzen oder Wolle herauszureissen. Wenn die Schafe dann in Bewegung sind, pendelt er hinter ihnen und sucht dort die Druckpunkte, um die Richtung zu bestimmen.

Beardies aus den südlicher gelegenen Gebieten Großbritanniens arbeiten hin und wieder mit "medium eye", in etwas geduckterer Körperhaltung und größerer Distanz zu den Schafen. Der Augenkontakt besteht nicht ständig, sondern nur in bestimmten Situationen, beispielsweise wenn genaues Arbeiten auf der Koppel erforderlich ist.

Der Vollständigkeit halber: Border Collies sind "strong eyed dogs", in extremen Fällen auch "sticky eyed" und arbeiten überwiegend völlig lautlos. Dazu ist es erforderlich, dass sie im Gegensatz zu den "loose eyed huntaways" an die Köpfe der Schafe kommen, um visuellen Druck aufzubauen.

Beth (Sunbree Such Delight)

Wieviel "Huntaway" steckt in meinem Beardie?

Wer wissen will, wieviel Hütehund in seinem Beardie steckt, kann das beispielsweise bei der Arbeitsgemeinschaft Working Beardies im Club für Britische Hütehunde, Landesgruppe Württemberg testen lassen. Andé Roller und Susanne Eichler in Talheim bei Heilbronn bieten hin und wieder auch Hüteseminare mit hervorragenden Unterweisern wie Wiet van Dongen (NL) und Calle Borgström (S) an.

Es gibt Beardies, die sofort einen guten Instinkt beweisen und gute Veranlagungen zeigen. Andere haben nur ein geringes oder gar kein Interesse an Schafen. Möglich, dass bei denen der Groschen später fällt, vielleicht aber auch nie. Und dann gibt es die Fraktion, die einfach nur Party machen und jagen will. Hüteverhalten ist prinzipiell (um)gelenkter Jagdtrieb. Ob man diesen Hunden über Training das richtige Hüten vermitteln kann oder soll, muss im Einzelfall entschieden werden.

Im Oktober 2011 wurde bei der AG Working Beardies der erste Herding Working Test nach den Richtlinien der FCI (traditional style, d.h. außer Border Collies und Kelpies) abgenommen. Alle vier angemeldeten Beardies haben bestanden!

Hüteseminar mit Wiet van Dongen im Oktober 2011