Sainsbury's Bearded Collies

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Historie

Ursprung weitgehend im Dunkeln

Die Urahnen aller Hirtehunde waren in den Steppen Asiens zu Hause. Ihre Geschichte ist eng mit der des Schafes verbunden, das dem Menschen damals alles lieferte, was dieser zum Leben brauchte. Mit den Herden der westwärts ziehenden Nomaden kamen die zotthaarigen Hunde nach Europa. Auf die britische Insel brachten zunächst die Kelten, später auch die Römer, Angelsachsen und Wikinger ihre Hunde mit, die das wertvolle Vieh beschützten.

Es wird immer wieder gerne die nette Anekdote erzählt, wonach der Beardie von drei Niederungshütehunden (PON) abstammen soll, die im frühen 16. Jahrhundert der Kaufmann und Schiffseigner Kazimiez Grabski aus der Hansestadt Gdansk gegen einen Bock und ein Mutterschaf bester schottischer Blackface eingetauscht hat. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass dieser Rüde und die beiden Hündinnen die Entwicklung der damaligen lokalen Population an Hütehunden maßgebend beeinflussen konnten. Gleiches muss auch für jene Hirtenhunde gelten, die mit Merinoschafen von der iberischen Halbinsel eingeführt wurden. Dort gibt es heute den Katalonischen Gos d’Atura und in Portugal den Cao da Serra de Aires, die dem Bearded Collie ähnlich sehen.

Früher war es durchaus üblich, verschiedene Rassen zu kreuzen, um erwünschte Eigenschaften zu erzielen oder zu festigen. So konnten in England mehrere regionale und lokale Schläge zottiger pastoraler Hunde entstehen, beispielsweise in Schottland der Hairy Mou’ed, Beard, Mountain oder Highland Collie, weiter südlich der Old English Sheepdog (Bobtail) und der Smithfield Collie, in Wales der inzwischen leider ausgestorbene Welsh Grey. Schäfer und Viehtreiber hatten seinerzeit keinerlei Gedanken an Ahnentafeln verschwendet, geschweige denn Stammbäume aufgezeichnet. Es gibt auch so gut wie keine Beschreibungen und bildlichen Darstellungen, weil sich die zeitgenössischen Autoren und Maler fast ausschließlich mit den edlen Hunden der wohlhabenden Oberschicht befassten. Im Erbgut des Beardies, wie wir ihn heute kennen, haben vermutlich unter anderem Deerhounds, Border Collies und Otterhounds ihre Spuren hinterlassen.

Als Treibhund unersetzlich

Smithfield Collie

oder doch ein Beardie?

Die schottischen Vorfahren des Bearded Collies waren die perfekten Allrounder für komplexe Hüteaufgaben. Während Border Collies als Koppelgebrauchshunde zusammen mit dem Farmer an der Herde arbeiteten, waren Beardies als selbständig arbeitende Treibhunde - so genannte Huntaways - unersetzlich. Ihre Aufgabe war es, Schafe und Rinder im weitläufigen Bergland zu sammeln und nach Hause zu bringen. Dabei durften weder Lämmer oder Kälber verloren gehen, noch Muttertiere sich verletzen. Auch störrische Widder und Bullen wurden mit sanfter Gewalt ins Tal gebracht. Dazu waren die Hunde oft tagelang allein unterwegs und mussten eigene Entscheidungen treffen. Sie waren in der Lage, ausdauernd weite Strecken zurückzulegen. Bei der Suche nach versprengten Tieren machten sie sich durch lautes Gebell bemerkbar, bellfreudige Beardies wurden damals zu Spitzenpreise gehandelt. Dank ihrer Wendigkeit und Trittsicherheit kamen sie selbst in schwierigstem Gelände gut zurecht. Das dichte Fell trotzte jeder Witterung.

Aufgrund ihrer Intelligenz und starken Persönlichkeit, aber vor allem wegen der absoluten Verlässlichkeit, waren Beardies ideale Partner der Drover, jener Männer, die das Schlachtvieh von den schottischen Randgebieten in die weit entfernten Ballungszentren Englands trieben. Ob Bearded Collies und die Smithfield Collies, die damals häufig auf dem Londoner Smithfield Market (seit dem 10. Jahrhundert Viehmarkt, heute ein riesiger Fleischmarkt) gesehen wurden, identisch waren, ist nicht abschließend geklärt. Je mehr Massentransportmittel wie die Eisenbahn an Bedeutung gewannen, umso entbehrlicher wurden Bearded Collies als Arbeitshunde. Die Rasse geriet vorübergehend in Vergessenheit.

Beginn der Reinzucht

'The Dogs of Scotland' von D.J. Thomson Gray aus dem Jahr 1891 ist wahrscheinlich die erste Publikation, in der über den Bearded Collie unter diesem Namen berichtet wurde. 1898 erschien im Magazin 'Our Dogs' ein Artikel von Mrs. Hall Walker über den Bearded Collie, ein Meilenstein in der Geschichte der Rasse, zumal er der darin enthaltene Standard für die Reinzucht der nächsten 60 Jahre maßgebend war und auch heute noch in vielen Teilen Gültigkeit hat.

Am Ende des 19. Jahrhunderts nahm das Interesse, den Bearded Collie im Ausstellungsring zu präsentieren, vorübergehend zu, gefördert von H. Panmore Gordon, Präsident des schottischen Kennel Club (SKC), der selbst Beardies besaß. In der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts war Bailie James Daglish die Leitfigur der Rasse. Er hat Beardies gezüchtet, ausgestellt, auf Shows gerichtet und auch mit ihnen auf den Viehhöfen im Süden Schottlands gearbeitet.

Zwischen den beiden Weltkriegen war es Mrs. Cameron Millar, die mit großem Engagement die Rasse zu etablieren versuchte, letztendlich aber ohne den erhofften nachhaltigen Erfolg. Mit ihren beiden Top-Rüden Balmacneil Jock und dessen Sohn Balmacneil Rook dominierte sie das Ausstellungsgeschehen im ganzen Land. Zwischen 1929 und 1934 hat sie zehn Würfe gezogen und 55 Beardies ins Register eintragen lassen. Wäre sie nicht gewesen, hätte es vielleicht keine Richter gegeben, die in der Lage gewesen wären, Beardies als solche zu erkennen und zur Registrierung zuzulassen, als 1948 nach der Renaissance der Rasse die Zeit dafür reif war.

Renaissance

Beauty Queen

of Bothkennar

Die Renaissance der Rasse begann 1944, als Mrs. G. Olive Willison bei einem Vertreter für landwirtschaftlichen Bedarf einen Shetland Sheepdog (Sheltie) bestellte, doch der Hundehändler per Frachtkiste eine schokoladenfarbene Bearded Collie Hündin lieferte. Fünf Jahre später kam ein grauer Rüde dazu. Jeannie und Bailie of Bothkennar, so hieß das Paar, sind sozusagen die Stammeltern aller modernen Bearded Collies in der ganzen Welt. Die Zuchtbasis war sehr schmal - bis 1972 ließ der englische Kennel Club (KC) das Zuchtbuch offen und gestattete, auch als rassetypisch befundene Hunde ohne Abstammungsnachweis zu registrieren und zur Zucht zuzulassen.

In Deutschland wurde der erste Beardie-Wurf 1968 in das Zuchtbuch eingetragen. Mitte der 70er Jahre erlebte die Rasse hierzulande einen deutlichen Aufschwung, heute sind Beardies als Familienhunde ausserordentlich beliebt.

Ch. Potterdale Classic of Moonhill stand im Jahre 1989 im Rampenlicht der Hundeszene. Sie wurde auf der traditionellen Crufts, der größten englischen und weltweit prestigeträchtigsten Hundeaustellung - damals noch in London im altehrwürdigen Earls Court - als erster (und bis heute einziger) Bearded Collie als "Best in Show" gefeiert.